Die Geisterschulen der Ayu Inseln

Am nächsten Tag besuchten wir die Insel. Was würde uns hier erwarten, Fischer, Kannibalen, vielleicht sogar Geister? Alles schien möglich.

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Die Geisterstadt von Ayu

Wir landeten am verlassenen Steg, bewaffnet mit Kameras und randvoll mit Entdeckergeist. Der erste Eindruck war ernüchternd und gleichzeitig unheimlich. Genau wie der Steg, war das Dorf menschenleer. Es fehlte nur noch der über die Straße durch den Staub rollende Busch und die Kulisse für einen Western hätte nicht besser sein können. Sämtliche Türen und Fenster waren verrammelt; nicht ein einziger Fußabdruck im Staub der Straße. Was war hier passiert? Aber da war niemand mit einer Antwort.
Im Dorf standen mehr als 30 klapprige Hütten, die sich auf eine kleine Fläche zwischen der Hauptinsel und einer vorgelagerten, kleineren Insel verteilten. Die Fläche war derart eben, dass sie fast künstlich auf mich wirkte. Vom Ende des Stegs bis zur anderen Seite des Dorfes, brauchten wir kaum zwei Minuten. Auf dieser Seite lag der Hafen des Dorfes, in dem mehrere schmale Fischerboote vor Anker lagen. Es musste hier einfach Menschen geben, aber wo waren sie? Versteckten sie sich in den Hütten, von wo aus sie die fremden Eindringlinge durch die Spalten in den Wänden argwöhnisch beobachteten? Uns beschlich ein zunehmend unheimliches Gefühl.

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Den Hügel hinauf

Letztlich setzten wir unsere Erkundung fort und folgten dem Pfad zum größten Hügel der Insel auf dem ein Radioantenne stand, die wir bereits vom Wasser aus entdeckt hatten. Es musste dort einfach etwas geben, wenn sich schon jemand die Mühe gemacht hatte dort oben einen solchen Mast zu installieren.
Und da saßen sie dann plötzlich, eine kleine Gruppe älterer Leute, versteckt im Schatten einiger Bäume mit niedrigen Ästen. Das knappe Dutzend lenkte sich mit Handarbeiten, Betelnüssen und Klatsch und Tratsch, von der ansonsten eintönigen Umgebung ab... nun ja, zumindest aus Perspektive unserer westlichen Kultur. Was wusste ich schon über die Reize einer von allem entrückten Insel. Anderseits wirkten sie in keinster Weise gelangweilt, im Gegenteil geradezu zufrieden mit sich und ihrer Welt. Sie lächelten, als wir ihnen zuwinkten. Unsere Versuche sich mit ihnen zu unterhalten, scheiterten leider kläglich. Hände und Füße waren einfach nicht genug für unsere Fragen zu den verlassenen Häusern zwischen Steg und Hafen. Dabei sollten wir auf unserem Weg den Hügel hinauf noch viel merkwürdigeren Dingen begegnen.

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Von Verschwörungstheorien und verbarrikadierten Gebäuden

Die Straße führte uns zwischen einer kleinen Kirche einem amtlich anmutenden Gebäude hinauf zur Radioantenne und hoffentlich zu einer Lichtung im Gestrüpp, von der aus wir Fotos vom Boot in der Lagune machen wollten. Sie war erstaunlich gut gebaut und breit, ihre dicke Schicht Beton hätte ohne weiteres das Bewegen schweren Geräts ermöglicht. Weiter oben auf dem Hügel entdeckten wir dann große, komplett leerstehende Gebäude. Die meisten waren verschlossen, einige andere zugänglich. Die größeren dienten ganz offensichtlich schulischen Zwecken. Sie waren gefüllt mit unzähligen Bänken und Tischen und hatten leere Tafeln an den Wänden. Die Grundrisse der kleineren Gebäude ließen eher auf einen administrative Charakter schließen. Allerdings fehlte ihnen ein Mobiliar, keine Schreibtische, keine Stühle, keine Aktenschränke. Nicht einmal die vertrockneten Überreste einer Topfpflanze konnten wir finden. Allenfalls der von Ratten- und Vogelkot übersäte Boden, deutete auf eine wenigstens tierische Nutzung hin. Was in aller Welt ging auf dieser Insel vor sich?!!
Anbetracht all unserer Entdeckungen, fingen unsere Theorien an die merkwürdigsten Früchte zu tragen. Wir spekulierten über alles, von versteckten militärischen Außenposten, über geheime Spionageschulen, bis zu regierungsnaher Geldwäsche. Das gesamte Arrangement stand schlichtweg in keinerlei vernünftigem Verhältnis zu den Bedürfnissen des winzigen Dorfes am Fuße des Hügels.

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Das Ende der Straße und die Spitze der Insel

Nach einer guten Weile erreichten wir die Radioantenne, wo wir mit einiger Enttäuschung feststellen mussten, dass sie außer Betrieb war. Nichtsdestotrotz, fügte die Größe der Anlage und angeschlossenen Solarpanele ambitionierte Pläne der Erbauer zu unseren Verschwörungstheorien hinzu. Ein angebrachtes Schild datierte die Errichtung auf das Jahr 2012. Was für ein komischer Ort.
Unserer Hoffnungen beraubt uns wenigstens kurz mit der zivilisierten Welt zu vernetzen, setzten wir den Weg fort. Der Betonweg endete abrupt mitten im Nirgendwo. Ein wenig hangaufwärts allerdings, reihten sich Kieshaufen aneinander. Die Straße sollte also wohl noch weiter ausgebaut werden. Anbetracht der von der Sonne stark ausgeblichenen, eigentlich dunklen vulkanischen Steine, mochte man aber meinen das diese Haufen hier schon länger lagen und die Erweiterungspläne bis auf weiteres auf Eis lagen. Vielleicht war auch eine Wahl dazwischen gekommen. Gut möglich, dass diese Steine hier bereits seit dem Aufstellen der Radioantenne lagen. Uns dienten sie als Führer auf den Kamm des Hügels.

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Etwa 15 Minuten später endeten auch die Kieshaufen, sowie die bereits für die Straße gerodete Fläche. Von hier ab, mussten wir unseren Weg zur Spitz der Insel durch das Unterholz erkämpfen. Beizeiten wünschte ich mir eine Machete, so trocken und dornig waren die Büsche. Unsere Hartnäckigkeit sollte sich bald auszahlen, denn schon kurz darauf standen wir mit einem grandiosen Ausblick auf die Lagune auf dem Kamm der Insel. Unter uns dümpelte die Soggy Paws friedlich in der leichten Brise, während der Himmel darüber fein gezogene Wolkenschleier zur Schau stellte.

Beschwingt und glücklich mit unserer Entdeckung folgten wir der Straße zurück zum Dorf.

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Insel-Internat

Auf dem Rückweg, entdeckten wir dann noch eine weitere Gruppe Gebäude, die uns beim Aufstieg entgangen war, da sie von hohen Bäumen versteckt wurden. Da unsere Entdeckungslust noch nicht gänzlich gestillt war, beschlossen wir auch diesen Hain genauer zu untersuchen. Zu Beginn fanden wir noch ein weiteres Schulgebäude, welches endlich alle unsere Spekulationen in Schall und Rauch auflöste. Auf einer der Tafeln stand ein Datum, der 12. Mai 2016. Die Insel Ayu war das tropische Pendant eines Internats.
Direkt unterhalb der Schule, versteckte sich eine weitere Gruppe Blechhütten im Schatten der hohen Bäume. Wie unter einem Wasserfall aus Licht, badeten sie in den changierenden Strahlen der durch die Baumkronen brechenden Sonne. Das Licht war warm und von sattem grün. Zwischen den Hütten fanden wir Feldküchen, Dusch- und Toilettenkabinen, sowie einige uralte Wasserpumpen und sogar ein paar noch ältere Walknochen. Sie umstanden eine wunderschön von Kokospalmen umsäumte Bucht, an dessen Strand vorsichtig die Wellen leckten. Die Kinder verbrachten hier eine wahrlich königliche Zeit in der Schule.

Bis über den Rand gefüllt mit Eindrücken und einem vor Freude hüpfendem Herzen kehrten wir zu unserem schwimmendem Heim zurück. Es erwartete uns ein weiterer Bilderbuch Sonnenuntergang und ein, nach dem anstrengenden Tag, wohlverdientes, eiskaltes Bier. Nach einem solchen Tag, um noch mehr Eindrücke und Abenteuer zu bitten, grenzt an Maßlosigkeit. Nichtsdestoweniger, sah unsere Route nach einer 32-stündigen Überfahrt ein weiteres Highlight vor, das Naturschutzgebiet um Helen Reef.

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